Ätna-Ausbruch Statellitenbild von Copernicus Sentinel (2021), Copyright: ESA, CC BY-SA 3.0 IGO

Am 18. Februar 2021 brach der Vulkan Ätna in Italien erneut aus. Er schoss gewaltige Lava- und Aschefontänen in den Himmel. Es war die zweite Eruption binnen weniger Tage. Schon am 16. Februar produzierte der Vulkan ein spektakuläres Feuerspiel. Die Lavafontänen erleuchteten den Nachthimmel und erreichten eine Höhe von rund 700 m.  Bei der ersten Eruption ergossen sich die breiten und etwa 4 Kilometer langen Lavaströme ins Valle del Bove Richtung Osten. Nach der zweiten große Explosion floss die Lava auch etwa 1,3 km die Südflanken des Vulkans hinunter. Volcano Discovery warnte am 19. Februar erneut vor seismischen Aktivitäten. Einen weiteren Höhepunkt bildete der Ätna-Ausbruch am 21. Februar 2021, bei dem bis zu 1000 m hohe Lavafontänen herausgeschleudert wurden.

Neben der gefährlichen Lava war die Asche ein großes Problem für die Bewohner in diesem Teil von Sizilien. Sie bedeckte die Stadt Catania, und auch Linguaglossa, Fornazzo und Milo waren betroffen. Wie schon so oft zuvor musste der sizilianischen Flughafen Catania für den Flugverkehr gesperrt werden, weil die Aschewolken die Sicht erheblich behinderten. Zeitweise mussten auch Rad- und Motorradfahrer auf Anordnung der Behörden ihr Gefährt stehenlassen. Die staubige Luft und der Gesteinsregen gefährden Menschen, Tiere und Pflanzen der Umgebung.

Satellitendaten zur Frühwarnung vor Vulkanausbrüchen

Das Bild der Ätna-Eruption wurde am 18. Februar 2021 aufgenommen und stammt von einem der beiden Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2 aus dem Copernicus-Programm der Europäischen Union. Sentinel-2A und Sentinel-2B sollen die Erde überwachen, wobei ihre Hauptaufgabe im Katastrophen- und Klimaschutz einschließlich Krisenmanagement liegt.

Mit Hilfe der Satelliten können schon früh kleine Veränderungen beobachtet werden, die auf einen neuen Ausbruch des Vulkans hindeuten. Wenn der Ausbruch beginnt, erfassen sie mit ihren optischen und Radarinstrumenten das Ausmaß und die Beschaffenheit der Lavaströme, Schlammlawinen, Bodenspalten und Erdbeben. Außerdem haben die Satelliten atmosphärische Sensoren. Damit können sie sogar die durch die Eruption freigesetzten Gase und Aerosole identifizieren und ihre weiteren Umweltauswirkungen quantifizieren.

Der Ätna sorgt immer wieder für Schrecken

Mit 3.357 Metern ist der Ätna der höchste aktive Vulkan Europas und zählt auch zu den größten Vulkanen der Erde. Ausbrüche kommen sehr häufig vor. Glücklicherweise beschränken sie sich meist auf die unmittelbare Umgebung, sodass sich die Menschen rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Dennoch schweben die Anwohner der umliegenden Ortschaften in ständiger Gefahr und auch die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind zu beachten. Auf der anderen Seite sorgt der Ätna für fruchtbare Böden, was den Bauern und Winzern entgegenkommt.

Tourismus am Vulkan Ätna

In jüngerer Zeit boomt auch der Tourismus am Ätna. Man kann geführte Wanderungen oder Touren mit den Quad oder Jeep auf den Ätna buchen oder den Vulkan auf eigene Faust besteigen. Letzteres ist wegen der Unberechenbarkeit des Vulkans nicht zu empfehlen. Außerdem darf man mit einem kundigen Führer höher auf den Vulkan hinauf. Die professionellen Bergführer sorgen auch dafür, ihre Gruppen nur in inaktiven Zeiten auf den Vulkan zu führen. Ein Restrisiko bleibt dennoch.

 

© Das Bild Ätna-Ausbruch enthält modifizierte Copernicus Sentinel Daten (2021), processed by ESA, CC BY-SA 3.0 IGO